Geschichte der Osteopathie

Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917). Er stellte schon 1874 die von ihm entwickelte Therapie nach zehnjähriger Forschungsarbeit der Öffentlichkeit vor. Wörtlich übersetzt bedeutet Osteopathie zwar „Knochenleiden“ und scheint unglücklich gewählt, aber Still bemerkte, dass eine Behandlung der Knochen (Osteo) das Leiden (Pathie) positiv beeinflusst.
Als seine Frau und 4 seiner Kinder starben, musste er hilflos zusehen. Still war zu der Zeit Chirurg in Kansas.

Medikamente konnten nichts verrichten. Dieser Schicksalsschlag trieb ihn, nach einer neuen „Medizin“ zu suchen. Eine ganzheitliche Methode, bei der das Zusammenwirken aller Körpersysteme bedacht wird.

Als A.T. Still vor mehr als einem Jahrhundert das osteopathische Konzept definierte, hatte er bereits sowohl die Wechselwirkungen zwischen Funktion und Struktur, als auch die Notwendigkeit, den Körper als Einheit zu betrachten und das enorme Potenzial des Körpers zur Gesunderhaltung und -werdung erkannt.

Quelle: Greenman, Lehrbuch der osteopathischen Medizin

Wir lehren Euch Anatomie in allen ihren Teilen, auf dass ihr in der Lage seid, jederzeit ein lebendiges Bild vor euch zu haben und alle Gelenke, Bänder, Muskeln, Drüsen, Arterien, Venen, Lymphbahnen oberflächliche und tiefe Faszien und alle Organe vor euch seht, wie sie ernährt werden, was sie zu tun haben und was im Falle passiert, dass ein Teil nicht richtig und zum richtigen Zeitpunkt funktioniert. Ich fühle mich frei, meinen Studenten zu sagen:“behaltet das Bild des normalen Körpers aller Zeit in eurem Geiste, während ihr den Kranken behandelt.“
(A.T. Still, Philosophie der Osteopathie, der Osteopath als Künstler)